Vom Programmierer zum Rettungsassistenten: Christian aus Koblenz
Zu Beginn seiner Karriere machte sich Christian nicht viele Gedanken zum Thema Beruf. In einer kleinen Softwarefirma absolvierte er eine Ausbildung zum Fachinformatiker, Fachrichtung Systemintegration. Danach arbeitet er zwei Jahre in der EDV-Abteilung einer großen Verlagsgruppe. Er hat keinen Spaß an der Arbeit, keine Lust, soviel am Schreibtisch zu sitzen – und er fragt sich ab und zu, wozu er das alles macht.
Ginge es auch anders? Irgendein Beruf mit Spaß und Sinn? Mit 25 Jahren kommt Christian ins Berufsfindungsseminar und entscheidet sich, seinen Beruf zu wechseln und Rettungsassistent zu werden. »Aber ich hätte nie gedacht, dass ich das alles so durchziehe und den Mut habe, diesen beruflichen Schritt auch zu gehen«, so der Berufswechsler im Rückblick.
Als sein Chef in Urlaub geht, steht Christian vor einer Karriereentscheidung: Entweder kündigt er jetzt seinen Job, oder er muss drei Monate warten und weiter programmieren. Das aber will er auf keinen Fall. Er gibt seinem Herz einen Stoß: »Es war echt schlimm, ins Büro vom Chef zu gehen und zu sagen: Ich kündige den Job. Aber von da an hat alles neu angefangen.« Christian schreibt vier Bewerbungen zur Ausbildung als Rettungsassistent und bekommt vier Zusagen. »Vorher beim Programmieren hatte ich unzählige Bewerbungen geschrieben – ohne Erfolg. Jetzt gleich mehrere Möglichkeiten zu haben, das tut auch dem Selbstbewusstsein verdammt gut.« Eine Beobachtung, die viele Berufswechsler machen: Der neue Beruf beflügelt das Selbstbewusstsein.
Nach der Ausbildung wechselt Christian den Arbeitgeber und sammelt Berufserfahrung. Wieder ein paar Jahre später wechselt er vom Deutschen Roten Kreuz in Trier zu den Johannitern in Koblenz und macht seinen Ausbilderschein, um zukünftige Kollegen ausbilden zu können. Der Beruf wird zum Notfallsanitäter aufgewertet. Ein weiterer Plan für seine berufliche Zukunft: die Luftrettung.