Von der Pflegedienst-Qualitätsmanagerin zur Maskenbildnerin: Franziska aus Güstrow
Welcher Beruf passt zu mir? Oder welcher Beruf passt besser zu mir? Vor einigen Jahren stellte sich Franziska diese Frage. Nach ihrem Soziologiestudium arbeitet sie als Qualitätsmanagerin im Pflegedienst. Aber so richtig gefallen tut ihr der Beruf nicht. Etwas Neues muss her, ein Beruf, der mehr Spaß macht und kreativer ist. Also kommt sie zum Berufsfindungsseminar. Dort entscheidet sie sich für einen Beruf, der das Kriterium „besser zu mir passen“ erfüllt: Franziska wird Maskenbildnerin – man könnte es auch Traumjob nennen. Danach gibt es erstmal nur einen Gedanken: „Oh Gott, Oh Gott, oh Gott!“ Die meisten Berufswechsel fühlen sich vor dem Wechsel von Beruf A zu Beruf B erstmal fremd an.
Aber die Dinge stabilisieren sich. Für ihren neuen Beruf macht Franziska ein Praktikum in der Maske der Staatsoper Hamburg. Es läuft richtig gut, aber die Oper besteht auf einer Ausbildung zur Friseurin. Zu Recht: Denn in der Maske hat man mit aufwändigen Frisuren und Perücken zu tun. Um den Job zu wechseln, kommt Franziska nicht um die Ausbildung herum.
Aber der berufliche Neuanfang steht: Franziska beginnt ihre Ausbildung zur Friseurin bei einem Hamburger Star-Friseur. Sie kommt in eine Plus-Klasse, das bedeutet: Es wird mehr Stoff vermittelt, und die Auszubildenden schließen mit zusätzlichen Qualifikationen ab - zum Beispiel in Visagistik. Eine wichtige Qualifikation für ihren neuen Berufswunsch. Etwa zwei Jahre nach dem Berufsfindungsseminar absolviert sie ihre Zwischenprüfung. Ihre Note? Natürlich eine 1. Wenn man sich erst einmal für einen neuen Job entschieden hat, ist es viel leichter, gute Noten zu erreichen. Außerdem sind Berufswechsler oft erwachsener und können die Anforderungen im neuen Beruf besser meistern.
In der Abschlussprüfung geht es weiter und Berufswechslerin Franziska wird Innungsbeste. Danach beginnt sie ihre Maskenbildnerausbildung am Theater Trier, einem Dreispartenhaus mit Theater, Oper und Ballett. Ihre nächste Station sind die Bühnen der Stadt Gera.