Von der Controllerin zur Modemanagerin

Von der Controllerin zur Modemanagerin: Milla aus Stuttgart

Ein Jobwechsel braucht oft eine neue Qualifikation. Aber nicht immer. Es kommt darauf an, was man beruflich erreichen will. Mehr Spaß, mehr Sinn, mehr Geld - oder einfach nur ein Job, der zu einem passt? Milla ist im sibirischen Irkutsk geboren und macht dort Abitur. Sie kommt nach Deutschland, studiert internationales Marketing und landet für fünf Jahre im Vertriebsscontrolling der Allianz. Das Gefühl dabei: Berufliche Sackgasse, kein Spaß, kein Abenteuer, kein Glamour, kein Leben. Ist der Beruf eine Art Gefängnisstrafe, die man absitzen muss?

Also kommt Milla zum Seminar "Der Job, der zu mir passt". Dort stellt sie eins klar: Sie will raus aus der Versicherung, rein in die Modebranche. Die Berufsberaterin nickt.

Wenige Wochen nach dem Berufsfindungsseminar fährt Milla nach Moskau zur CPM (Collection Premiere Moscow) – eine der bedeutendsten Modemessen in Russland und den GUS Staaten. Über alte Kontakte besorgt sich die Berufswechslerin eine Eintrittskarte. Dort stellt sie sich bei einem deutschen Textilunternehmen vor. Man vereinbart ein Vorstellungsgespräch in Düsseldorf.

Wenige Monate nach dem Berufsfindungsseminar betreut Milla osteuropäischen Kunden für drei hochpreisige deutsche Modelabels.

Einige Jahre später wird sie vom Segmentführer abgeworben, um den Russlandvertrieb der Marke aufzubauen. Milla geht nach Moskau und eröffnet dort die russische Dependance. Nach gut einem Jahr kehrt sie zurück und bekommt ein Wunschbaby.

Das Jetset-Leben mit Wohnungen in Stuttgart und Moskau kommt zu einem Ende. Auch die ständigen Flüge nach Paris, Mailand, Peking und New York passen nicht recht zum Mutterdasein.

Milla kommt noch einmal zur Berufsberatung. Das Leben ist jetzt ein anderes. Und auch der Beruf muss sich ändern. Milla entscheidet sich, noch einmal ihren Beruf zu wechseln und Psychotherapeutin zu werden.

Das Problem: Wir brauchen einen Zweitstudienplatz Psychologie an der Uni Stuttgart. Die Berufsberaterin schreibt eine Begründung - die Punktzahl reicht trotzdem nicht. Eine andere Uni kommt wegen des Kinds nicht in Frage.

Doch der Wind dreht sich: Im Losverfahren bekommt Milla einen Studienplatz Psychologie. Hier ihre SMS vom Spielplatz im Wortlaut:

UTAAAAAAAAAAA!!!!!

Ich habe eine Zulassung bekommen !!!!!!!!!!!!!

Ich kann‘s nicht fassen aber der Z-Bescheid ist gerade erschienen!!!!!