Von der Chinawissenschaftlerin zur Hebamme: Judith aus Stuttgart

Judith und Uta in Simones Heavymetalkneipe in Stuttgart

Von der Chinawissenschaftlerin zur Hebamme: Judith aus Stuttgart

Judith hat Chinawissenschaften und Politik studiert und viele Jahre für eine große Stiftung gearbeitet. Dort hat sie als Seniorprojektmanagerin Konfe­renzen und Austauschprogramme organisiert, moderiert und begleitet. Der Bereich wird umstrukturiert. Der Länderschwerpunkt und damit die Arbeit in und mit China wird eingestellt. Die neuen Schwerpunkte sind sehr theorie- und textlastig.

Immer stärker entwickelt sich bei Judith ein Gefühl: Der Wunsch, näher am Menschen zu arbeiten. Nicht mehr Elfenbeinturm, sondern down to earth für jedermann. Judith kommt zur Berufsberatung.

Seit der Geburt ihrer Kinder beschäftigt sie sich mit Beckenboden-Training und anderen Themen rund um Schwanger­schaft, Geburt und Frauen­gesund­heit. In der Beratung entscheidet sie sich Hebamme zu werden. Sie macht ein sechswöchiges Praktikum bei einer Hebamme in der Nähe von Stuttgart. Zusätzliches Wissen eignet sie sich an durch eine Fortbildung Becken­bo­den-Alltags­training für Hebammen, die Teilnahme an Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskursen und speziellen Yogaprogrammen für Schwangere.

Wir schreiben eine Bewerbung an eine Hebammenschule und kassieren eine Absage. Zweiter Versuch: Wir schicken eine Zweitstudiumsbewerbung in Hebammenwissenschaft an die Universität Tübingen. Als Judith anruft und im Studienbüro nachfragt, heißt es „Sie stehen ganz oben bei uns auf der Liste“. Mit 43 Jahren gibt Judith ihrem Leben eine ganz neue Richtung, down to earth und für jedefrau. Sie wird Hebamme, ein Beruf für Herz, Hirn und Hand.