Von der Keramikerin zur Produktdesignerin
Produktdesignerin Stefanie

Von der Keramikerin zur Produktdesignerin und Werkstattleiterin: Stefanie aus Schwäbisch Gmünd

Von Beruf ist Stefanie Keramikgestalterin. Sie arbeitet in der Fliesenentwicklung von Villeroy & Boch. Später geht sie zu einem keramischen Abziehbildhersteller.

Doch irgendwie entwickelt sich die Karriere in eine falsche Richtung. Stefanie kommt zur Berufsberatung und entscheidet sich, Produktgestaltung zu studieren. Das Problem dabei: Sie hat kein Abitur.

Doch mit einer abgeschlossenen Lehre kann sie sich an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd bewerben. Dort muss sie eine Aufnahmeprozedur bestehen. Sie wird mit Bravour angenommen und bekommt sogar ein Stipendium für ihre berufliche Weiterentwicklung.

Im ersten Semester lernt Stefanie viel über Materialien und ihre Verarbeitung, CAD, typografische Grundlagen, Designgeschichte, Produktgestaltung, Fotografie, zweidimensionales Gestalten und Darstellen. Niveau und Hochschule treffen genau ihren Geschmack. In der Werkstatt der Hochschule baut Stefanie einen MP3 Player aus Weißgold (siehe Fotos). Die Bedienung mit nur einer Taste funktioniert durch das elastische Biegen des Goldes. Die Werkstatt der Hochschule stellt hierfür das Material zur Verfügung. Nur vom Professor ausgewählte Arbeiten werden an der Semesterausstellung im Februar ausgestellt. Darunter natürlich Stefanies MP3 Player.

Stefanie schließt ihren Bachelor mit einer Möbelstudie ab: Das Schranksystem kann je nach Lebenssituation umgebaut werden - ohne Werkzeug, nur mit Stecken. Die einzelnen Teile sind zu mieten oder zu kaufen. Gebrauchte Teile können zurückgegeben und recycelt werden. Ändert die Lebenssituation sich, werden neue (recycelte) Teile hingekauft oder -gemietet.

Ihre Abschlussarbeit präsentiert Stefanie in Berlin beim Bundesministerium für Bildung und Forschung. Hier geht es zur Startseite des Ministeriums am Tag von Stefanies Präsentation.

Danach bekommt die Berufswechslerin eine Stelle an der Hochschule zum Thema "Nachhaltige Raumgestaltung für Schulen". Als die Stelle ausläuft, meldet sich ein Hersteller von edlen Wand- und Bodenfließen. Stefanie zieht nach Hamburg und wird Produktmanagerin bei Boizenburg Fliesen.

Nach 2 Jahren sucht die Hochschule für Gestaltung eine Leiterin für die Keramikwerkstatt. Stefanie bekommt den Job und zieht zurück nach Schwäbisch-Gmünd.