Vom Zivildienstleistenden zum Architekten

Vom Zivildienstleistenden zum Architekten: Leonardo aus Berlin

Nicht nur Berufswechsler kommen zum Workshop, um darüber nachzudenken, wie Arbeit Spaß machen kann. Auch junge Leute nach dem Schulabschluss wollen ihre Entscheidung für einen Beruf nicht im stillen Kämmerlein fällen. Eine ganz häufige Frage lautet, welche Berufe in Zukunft nicht von Robotern und Künstlicher Intelligenz ersetzt werden. Oder mit welchem Beruf man eine Familie ernähren kann. Doch zunächst zu Leonardo, der damals noch Zivildienst machte und zum Seminar "Der Job, der zu mir passt" kommt.

Es gibt eine Stelle im Berufsfindungsworkshop, an der die Teilnehmer mit der Frage spielen, wessen Beruf sie gern hätten. Leonardo entscheidet sich sofort für den britischen Star-Architekten Sir Norman Foster, der in Deutschland vor allem durch die Reichstagskuppel und den Commerzbanktower bekannt ist.

Drei Jahre später schreibt der Berufsfinder folgende Mail aus London:

„Liebe Frau Glaubitz, bei den vielen Berufsgeschichten, die Sie Woche für Woche hören, freut es Sie sicher auch mal, die Fortsetzung dieser Geschichten zu hören.

Wie im Seminar besprochen, habe ich mich nach Architekturadressen umgehört. Entschieden habe ich mich für Stuttgart – kein ganz leichter Schritt für einen gebürtigen Berliner! Nach einem sehr anstrengenden Vordiplom habe ich das Angebot bekommen, als Hiwi am Lehrstuhl für Baukonstruktion bei Professor Stefan Behling zu arbeiten.

Und jetzt mache ich ein halbjähriges Praktikum im Architekturbüro Foster + Partners! Ich musste an Sie denken, als ich mir kurz vor meiner Abfahrt nach London nochmal das Traumberufsblatt aus dem Berufsfindungsseminar angeguckt habe. „Wessen Beruf ich gern hätte?“ Norman Foster stand da. Ich war in diesem Moment wirklich total happy. Professor Behling ist einer von acht Senior-Partnern im Büro Foster + Partners, und er hat mir nach meinem guten Vordiplom und der Arbeit am Lehrstuhl angeboten, nach London zu kommen.

Anbei schicke ich Ihnen zwei Fotos aus dem Büro. Eines ist direkt an Norman Fosters Platz, das andere im Modelshop vor einem Boxen-Berg, in dem unsere Modelle verstaut sind.“

Es ist zu vermuten, dass wir in Zukunft noch einiges von Leonardo hören und sehen werden …