Vom Pädagogen zum Leiter Stadionsicherheit: Hennes aus Köln
Aus Sicherheitsgründen möchte Hennes seinen Fall nicht veröffentlicht wissen. Deswegen sein beruflicher Weg hier leider verfremdet: Hennes studiert zunächst Maschinenbau, später Pädagogik. Was daraus werden soll, ist unklar. Dann will er Karate-Trainer werden und Kampfkunstseminare für Führungskräfte geben. Oder so ähnlich.
Hennes kommt zum Berufsfindungsseminar, um etwas mehr Struktur und Kraft in seinen Berufsplan zu bringen. Ohne Segen seiner Berufsberaterin schreibt er sich danach für Psychologie an der Universität Köln ein. Er absolviert ein Praktikum in der Kölner Flughafensicherheit und eins bei der Bundeswehr. Schließlich wächst eine Idee, die doch noch mit dem Sport zu tun hat. Hennes schreibt seine Diplomarbeit zum Thema "Psychologie der Stadionsicherheit". Dort geht er der Frage nach, welche Rolle die menschliche Psyche und das menschliche Verhalten für das Sicherheitskonzept von Fußballarenen spielt. Wie kann beispielsweise ein Stadion mit 45.000 feiernden Fans bei einer Bombendrohung evakuiert werden? Welche Erkenntnisse aus dem Stadionbetrieb können für die Architektur zukünftiger Bauten sicherheitsrelevant sein?
Hennes bekommt ein Stipendium der Stadt Köln, um für seine Diplomarbeit mit Feuerwehrleuten, Polizisten und Stadiontechnikern zu sprechen. Schließlich darf er seine Diplomarbeit an einem spielfreien Tag im Rheinenergie-Stadion präsentieren. Hennes ist heute Leiter Stadionsicherheit bei einer Zweiliga-Mannschaft.