Von der Texterin zur Grundschullehrerin

Von der Texterin zur Grundschullehrerin: Sabine aus Köln

Sabine ist 42 Jahre alt, hat Politik studiert und arbeitet als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in einer Unternehmensberatung. Dann kommen zwei Kinder, nach der Babypause folgt ein Job als Texterin in einer Werbeagentur. Als das Haus umgebaut wird, gibt Sabine ihre Karriere auf. Von Beruf ist sie jetzt Hausfrau und Handwerkerüberwacherin.

Aber irgendwann ist klar: So geht’s nicht weiter. Ein Job mit Spaß muss her. Aber auch ein Beruf, der einen fordert und an dem man wachsen kann.

Sabine kommt ins Seminar "Der Job, der zu mir passt" und erzählt von den letzten Jahren. Ihre Kinder gehen zur Grundschule. Dort ist Sabine sehr engagiert. Sie hilft bei Lesestunden, beobachtet die Lernfortschritte und studiert in einem schulischen Zirkusprojekt mit den Kindern eine Clownnummer ein. „Endlich hatte ich das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. So glücklich war ich in meinem alten Job nie.“ Für die Berufsberaterin ein wichtiger Hinweis: Was ist sinnvoll, was empfindet jemand als sinnvolle Arbeit?

Also steht nach dem Berufsfindungsseminar fest: Sabine wechselt ihren Job und wird Grundschullehrerin. Sie hospitiert in der Schule ihres Sohns. Das Feedback der Direktorin ist gut. „Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und war wahnsinnig anstrengend.“ Ein halbes Jahr nach dem Berufsfindungskurs bekommt Sabine einen Studienplatz Grundschullehramt in Köln. "Es ist toll, nochmal lernen zu dürfen. In meinem Semester gibt es sogar einige in meinem Alter. Wir unterstützen uns gegenseitig. Man ist ganz anders an der Uni unterwegs, wenn man schon mal studiert hat.“

Um neben dem Studium Geld zu verdienen besorgt sich Sabine einen Job als angehende Lehrerin an einer Grundschule. Die allermeisten ihrer Freunde finden den neuen Weg gut und bewundern Sabines Mut. Auch das ist nicht ungewöhnlich für einen Berufswechsel: Vorher sind alle skeptisch und nachher finden's alle toll.